Wahl des Energiesystems
Ein Energiesystem beschreibt die Gesamtheit aller Anlagen zur Umwandlung sowie zur Speicherung von Energie in unterschiedlichsten Formen.
Bei der Wahl des richtigen Energiesystems stellt ein Vergleich der möglichen Arten sowie das in Betracht ziehen von neuen Technologien eine gute Basis zur Entscheidungsfindung.
Neue Technologien können mittlerweile auch als Alternative zu den gängigen Heizsystemen für Privathaushalte genutzt werden.
Zu den alternativen Heiz- und Energiesystemen gehören:
Automatische Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung
Die optimale Versorgung mit Frischluft kann nur mit einer Lüftungsanlage über das ganze Jahr aufrechterhalten werden. Damit wird nicht nur eine optimale Qualität der Innenraumluft gesichert, wenn die Lüftungsanlage mit einer Wärmerückgewinnung ausgestattet ist, kann zusätzlich wertvolle Heizenergie eingespart werden.
Eine Komfortlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung besteht aus einem zentralen Lüftungsgerät mit einem integrierten Wärmetauscher und einem Rohrsystem zur Luftverteilung. Die frische Außenluft wird zentral angesaugt, gefiltert und über den Wärmetauscher geleitet. Die Abluft aus den Innenräumen wird ebenso über den Wärmetauscher geleitet und erwärmt so die kalte Außenluft. Danach wird die vorgewärmte Luft über Rohre im Gebäude verteilt.
Systeme:
Zentrales Lüftungsgerät
Bei rechtzeitiger Planung ist eine zentrale Lüftungsanlage die empfehlenswerteste Lösung.
Vorteile eines zentralen Gerätes:
- Hohe Wärmerückgewinnung und Reduktion der Lüftungsverluste um bis zu 70 %
- Frische und saubere Luft über das ganze Jahr und damit behagliches Raumklima
- Verhindern von Schimmelbildung
- Geringe Schallbelastung, da das Gerät sich nicht in den Wohnräumen befindet
Hinweis: Natürlich können Sie die Fenster zusätzlich zum Lüften öffnen. Meist ist aber der Bedarf bei gleichbleibend guter Luftqualität gar nicht gegeben!
Dezentrales Gerät (Raumweise)
Dezentrale Einzelgeräte sind vor allem bei einer Sanierung ein Thema, da sie keine Lüftungsleitungen benötigen.
Unterschiede dieses Systems (im Vergleich zu einem zentralen Gerät) sind:
- Es muss in jedem Raum ein Lüftungsgerät installiert werden.
- Eventuell Lärmbelastungen, da sich das Gerät direkt im Raum befindet.
- Die Platzierung der Außenluftansaugung ist eingeschränkt möglich.
- Mäßige Filtermöglichkeiten
Gibt es die Möglichkeit, gleichzeitig zwei Räume (z.B. Wohnraum und Küche) mit kurzen Luftleitungen zu kombinieren, ist dies der reinen Einzelraumlüftung vorzuziehen.
Ich tu´s Ratgeber:
Neuer Heizungstrend
Die Technologie der elektrischen Infrarotpaneele als Hauptheizungssystem kommt auch in Privathaushalten vermehrt zur Anwendung. Geeignet erscheinen sie vor allem im Bereich der Niedrigstenergiegebäude. IR-Paneele erwärmen nicht primär die Raumluft, sondern beheizen durch die Strahlungswärme (Infrarotstrahlung), ähnlich der Sonne, Objekte in der Nähe (Mensch, Möbel, Wände etc.) und sorgen bei richtiger Planung und Installation für Behaglichkeit.
Bei der Wärmeübertragung wird grundsätzlich zwischen Wärmeleitung, Wärmestrahlung und Konvektion unterschieden. Jede Heizungsart (egal ob elektrisch oder wassergeführt) besitzt sowohl einen Strahlungs- als auch einen Konvektions- sowie einen (meist geringen) Wärmeleitungsanteil. Überwiegt der Strahlungsanteil (> 50 %) wird gemeinhin von einer Strahlungsheizung bzw. Infrarotheizung gesprochen. Entscheidend für die Höhe des Strahlungsanteils sind die Oberflächentemperatur, die Größe der wärmeabgebenden Fläche und die Bauform der Heizung. Demzufolge besitzen Flächenheizungen wie Wand-, Fußboden- und Deckenheizungen, aber auch Kachelöfen die höchsten Strahlungsanteile mit über 70 %. Radiatoren und Konvektoren liegen bei unter 30 %, IR-Paneele bei 55-60 %.
Gesetzliche Grundlagen und Auflagen für Infrarotpaneelen:
Zur Auslegung der Heizflächen ist eine Berechnung der Heizlast gemäß ÖNORM 12831 für jeden Raum notwendig
Überlegungen zur Anschaffung:
- Gute Paneeldämmung nach hinten
- Kompakte Bauweise mit wenig Speichermasse (max. 2 cm dick)
- Berechnung des Strahlungswirkungsgrades nach PANEIA-Industriestandard sowie mindestens 50 % Strahlungsanteil für die Vorderseite
- Geringe Aufheizzeiten (< 3 Minuten)
- Gleichmäßige Wärmeabgabe mittels Wärmebildkameras (Thermografie) nachweisen lassen
- Einbau einer Temperatursicherung
- Bei Fronten aus Spiegel oder Glas auf Sicherheitsglas achten
- Maximale Oberflächentemperatur bei Wandmontage ca. 110°C
- Produkt ist nachweislich durch anerkanntes Institut (TÜV, ÖVE, VDE etc.) geprüft und trägt das CE-Zeichen
- Herstellung im europäischen Raum sowie mindestens 5 Jahre Herstellergarantie
• Angaben zur Schutzart IP müssen vorhanden sein
Ich tu´s Ratgeber:
Von der Sonne in die Steckdose
Photovoltaikanlagen erzeugen den Strom dezentral und ökologisch, außerdem arbeiten Solarmodule geräusch- und geruchlos. Sie lassen sich auf Dächern, Fassaden oder anderen geeigneten Flächen anbringen und sind durch die sinkenden Systemkosten der letzten Jahre auch zunehmend in Privathaushalten zu finden.
Lichtteilchen, die so genannten Photonen, bewirken in Solarmodulen einen gerichteten Elektronenstrom vom oberen Minuspol (Elektronenüberschuss) zum unteren Pluspol (Elektronenmangel). Der Strom wird über Silberkontakte an der Frontseite und über den ganzflächig aufgebrachten Aluminiumrückseitenkontakt abgenommen. Strom entsteht bei jedem Tageslicht: So werden im Verhältnis zu klarem Himmel auch bei stark bewölktem Himmel immerhin noch 10 - 20 % der Leistung erreicht.
Der optimale Platz für Photovoltaik-Module
Eine nach Süden ausgerichtete, unbeschattete Dachfläche mit einer Neigung von etwa 30° sorgt für hohe Erträge von rund 1.100 kWh je kWp Leistung. Mit einem nachgeführten PV-System lässt sich die Erzeugung um rund 20-40 % steigern. Für einen hohen Eigenverbrauch (> 30 %) des erzeugten Stroms ist eine Anlagengröße von ein kWp je 1.000 kWh Jahreshaushaltsstrombedarf sinnvoll. Auch eine Ost-West-Ausrichtung der Anlage kann in manchen Fällen zur vermehrten Eigennutzung beitragen, da damit analog zum Verbrauch vor allem morgens und abends Strom produziert wird. Photovoltaikmodule können in das Dach oder die Fassade integriert werden oder auf einer Tragkonstruktion frei aufgestellt werden.
Generell nimmt mit höheren Temperaturen der Wirkungsgrad der Module ab. Hinterlüftete Module haben hier einen leichten Vorteil. Wichtig ist aber vor allem die Verschattungsfreiheit der Anlage, um große Leistungseinbußen zu verhindern.
Die Leistung der Module wird in kWp (Kilowatt Peak) angegeben. Für 1 kWp installierte Leistung wird ca. eine Fläche von 7-10 m² benötigt. Als wirtschaftliches Kriterium zählt vor allem: Kosten pro Kilowatt Peak (kWp) und Ertrag pro kWp!
Ich tu´s Ratgeber:
Ein Technologietrend
In den letzten Jahren wurde auch für Privathaushalte der Einsatz von PV-Anlagen mit abgestimmten Speichersystemen zunehmend attraktiver. Die Vorteile erscheinen auf den ersten Blick durchaus interessant: Gesteigerte Unabhängigkeit, geringerer Netzbezug sowie Erhöhung des Eigenverbrauchs, im Zusammenhang mit sinkenden Systempreisen verleiten zur Nachrüstung.
Die Batterien speichern den erzeugten Überschussstrom der PV-Anlage und geben ihn bei Bedarf, zum Beispiel abends, wieder an den Haushalt ab. Batterien bestehen aus einzelnen Zellen, welche wiederum zu einem Modul zusammengefasst werden. Die Spannung sowie die Kapazität werden von der Anzahl und der Verbindung (seriell vs. parallel) der Zellen bestimmt. Die Module werden von einem Gehäuse geschützt und die Batteriesicherheit durch ein Batteriemanagementsystem (Zellüberwachung) sichergestellt. Als Schnittstelle zwischen PV-Anlage, Haushalt und Stromnetz fungieren moderne Wechselrichter, welche Gleichstrom in für den Haushalt nutzbaren Wechselstrom umwandeln und die Energieflüsse wie Speicherladung, Netzeinspeisung etc. steuern (Energiemanagement). Energiezähler kommunizieren dabei laufend mit dem Energiemanagement und liefern Messdaten zur Steuerung.
Technologien:
Lithium-Batterien sind derzeit Stand der Technik bei zahlreichen Anwendungen (Elektromobilität, PV-Speichersystem, elektronische Geräte etc.).
- Die Vorteile sind:
- Hohe Energiedichte (110-250Wh/kg)
- Hohe Zyklenfestigkeit (ca. 8.000)
- Hohe Lebensdauer (~20 Jahre)
- Schnellladefähigkeit
- Wirkungsgrad [~90 %)
- Schnelle Technologieweiterentwicklung
- Die Anschaffungskosten je kWh Nutzkapazität liegen bei ca. € 1.900 (ohne Installation).
Die Blei-Säure-Technologie hat im Vergleich dazu einen guten energetischen Wirkungsgrad (~80 %),
- besitzt aber kleinere Energiedichten (40Wh/kg)
- und hat eine geringere Lebenserwartung (10-15 Jahre).
- Die Anschaffungskosten je kWh Nutzkapazität liegen bei ca. € 1.400 (ohne Installation).
Nehmen Sie für eine erste Anlagenplanung kostenlose Online-Tools wie zum Beispiel SUSI vom Energieinstitut Vorarlberg zu Hilfe. Damit können Sie sich optimal auf ein Gespräch mit Anlagenplanern und Installateuren vorbereiten.
Ich tu´s Ratgeber: