Heizsysteme
Je nach Standort des Grundstücks auf dem sich das Eigenheim befindet oder erst gebaut werden soll, gibt es unterschiedliche Heizsysteme um energieeffizient zu heizen.
Ein energieeffizientes Haus trägt nicht nur zur Schonung der Umwelt bei, sondern kann auf die Nutzungsdauer gerechnet viel Geld sparen.
Die Wahl kann zwischen folgenden Heizsystemen getroffen werden:
Versteckte Stromfresser beseitigen
Die Heizungspumpe ist das unbeachtete Herzstück jeder Heizungsanlage. Ohne sie wäre es kalt in unseren Häusern, denn sie lässt das Wasser zwischen Heizkessel und Wärmeabgabeflächen zirkulieren. Dafür benötigt sie aber auch eine Menge Strom und der kostet Geld.
Wird über hohe Heizkosten gesprochen, denken die wenigsten an den Stromverbrauch von Heizungsanlagen. Dabei entfallen in vielen Haushalten mehr als 10 % des Gesamtstromverbrauchs allein auf den Betrieb von Heizungspumpen. Heizungspumpen (= Umwälzpumpen) sind für die Umwälzung des Wassers im Heizungskreislauf zuständig und transportieren das Warmwasser in die einzelnen Radiatoren bzw. in die Flächenheizung. Die Heizungspumpe pumpt somit unbemerkt das Heizungswasser im Kreis - nicht selten mit voller Leistung, Tag und Nacht, oft die ganze Heizsaison hindurch und manchmal sogar im Sommer. An die Stromkosten, die dafür anfallen, wird dabei nur selten gedacht: Wenn eine Heizungspumpe in der gesamten Wintersaison ohne Nachtabschaltung läuft, summieren sich übers Jahr ca. 6000 Betriebsstunden. Kein Wunder, dass diese Pumpen wahre Stromfresser sind - daher sind aber gerade hier hohe Einsparpotentiale möglich!
Herkömmliche Heizungspumpen
Alte Heizungspumpen, aber auch neue Standardpumpen lassen sich nur auf eine bestimmte Stufe (1-3) einstellen. Auf dieser Stufe arbeiten sie dann mit gleichbleibender Leistung. Eine Anpassung auf veränderte Durchflussmengen im Heizsystem beispielsweise durch das Abdrehen eines Heizkörpers, ist nicht möglich. Oft haben sie eine Leistungsaufnahme von 100 W und mehr. Bei 5.500 Betriebsstunden im Jahr ergibt das einen Stromverbrauch von 550 kWh, das entspricht Kosten von etwa EUR 110,- jährlich! In vielen Heizanlagen sind zwei oder mehr Pumpen im Einsatz. Entsprechend hoch sind damit auch die Kosten.
Hocheffizienz-Pumpen
Hocheffizienzpumpen verfügen über eine elektronische Drehzahlregelung, welche dynamisch auf unterschiedliche Anforderungen reagiert. Sind einzelne Heizkörper abgedreht, wird automatisch die Drehzahl der Pumpe gesenkt und somit die geförderte Wassermenge reduziert. Neben dieser stufenlosen und automatischen Anpassung trägt auch der Strom sparende Motor zur besseren Effizienz bei. Hocheffizienzpumpen verfügen über einen elektronisch geregelten Synchronmotor (EC-Motor). Dieser EC-Motor erzielt einen wesentlich höheren Wirkungsgrad als ein herkömmlicher Pumpenmotor. Damit wird der Einsparungseffekt noch vergrößert.
Ich tu´s Ratgeber:
Effizient bei guter Planung und Ausführung
Mit einer Wärmepumpe wird die in Erde, Wasser oder Luft gespeicherte Wärme auf ein höheres Temperaturniveau gebracht und kann so für die Beheizung von sehr gut gedämmten Gebäuden (Niedrigstenergie- oder Passivhäusern) eingesetzt werden!
Die Wärmepumpe funktioniert wie ein Kühlschrank. Die Wärme wird der Umwelt (Erde, Wasser oder Luft) entzogen und mittels eines Kompressors auf das erforderliche Temperaturniveau für den Heizungskreislauf gebracht. Dafür muss Strom eingesetzt werden. Je geringer der Unterschied zwischen der Temperatur der Wärmequelle und der Heizwassertemperatur ist, umso effizienter arbeitet die Wärmepumpe. Bei guter Auslegung und Planung können so mit 1 Anteil elektrischer Energie und 3 Teilen Umweltwärme in Summe 4 Teile Wärmeenergie bereitgestellt werden.
Für die Planung und Ausführung ist umfangreiches Wissen erforderlich. Lassen Sie sich von einem „zertifizierten Wärmepumpeninstallateur" beraten und wählen Sie ein geprüftes Gerät. Nur so können Sie wirklich langfristig einen effizienten und kostengünstigen Betrieb der Anlage erwarten.
Gesetzliche Grundlagen für die Nutzung von Wärmepumpen:
- Für Erdwärmesonden gilt eine Anzeigepflicht.
- Die Nutzung von Grundwasser benötigt immer eine wasserrechtliche Genehmigung.
- Luftwärmepumpen sollten nur im Passivhaus oder in Kombination mit einem anderen Heizsystem eingesetzt werden
Ich tu´s Ratgeber:
Heizen mit Holz ist umweltfreundlich, bequem und günstig
In Ein- und Zweifamilienhäusern wird Holz in Form von Stückholz (Scheitholz), Hackschnitzel oder Holzpellets verheizt. Wird dabei (über Wärmetauscher) Wasser erwärmt, spricht man von einem Kessel, sonst von einem Ofen. Bei Zentralheizungen beheizt eine Wärmequelle das ganze Haus, bei Etagenheizungen eine Wohnung, bei Einzelöfen meist nur einen Raum. Eine weitere Möglichkeit der Beheizung mit Holz ist der Kachelofen. Dieser bietet angenehme Strahlungswärme und kann in sehr gut gedämmten Gebäuden sogar das ganze Haus mit Wärme versorgen. Holzbrennstoffe haben unterschiedliche „Brennstoffdichten". Je nach Material sind daher verschieden große Lagerräume notwendig, um den Jahresbedarf an Brennstoff unterzubringen.
Gesetzliche Grundlagen bei der Nutzung von Holzheizungen:
Erkundigen Sie sich bei einem Heizungstausch unbedingt vorab, ob es gesetzliche Einschränkungen für die Wahl eines Energieträgers wie z.B. Ausschluss von Holzheizungen im Feinstaubsanierungsgebiet, Verpflichtung des Anschlusses an Fernwärme etc. in Ihrer Gemeinde gibt.
Ich tu´s Ratgeber:
Gleichmäßige Wärmeverteilung im Gebäude
Die einwandfreie Funktion einer Heizanlage hängt davon ab, dass jede Raumheizeinrichtung im späteren Betrieb jenen Heizwasserstrom erhält, der in der Planung errechnet wurde. Das geht nicht von selbst, sondern bedarf, nach erfolgter Montage und Befüllung mit Wasser, einer sorgfältigen, als hydraulischer Abgleich bezeichneten, „Einregulierung".
Ein hydraulischer Abgleich muss von einem Fachmann durchgeführt werden und nimmt ungefähr einen halben Arbeitstag in Anspruch. Ein hydraulischer Abgleich des Wärmeverteilungssystems ist notwendig, um jeden beheizten Raum eines Gebäudes gleichmäßig mit der erforderlichen Wärme zu versorgen. Es werden alle Teile des Heizsystems aufeinander abgestimmt, indem jedes Heizventil auf die richtige Wassermenge einreguliert wird. Nach erfolgtem hydraulischem Abgleich kann die Anlage mit optimalem Anlagendruck und somit niedriger Volumenmenge betrieben werden. Daraus resultiert eine reduzierte Pumpenleistung im Heizbetrieb und damit eine Effizienzsteigerung des Systems, was in Folge auch zu niedrigen Betriebskosten führt! Das Aufheizen der Räume erfolgt gleichmäßig und schnell. Ungleich temperierte Räume, überhöhte Vorlauftemperaturen und eine unerwünschte Geräuschentwicklung in den Rohrleitungen werden vermieden und der Wohnkomfort steigt!
Gesetzliche Grundlagen für den hydraulischen Abgleich:
Bei Neubauten wird der hydraulische Abgleich durch die ÖNORM EN 14336 geregelt. Bei Bestandsgebäuden ist die Durchführung des hydraulischen Abgleichs schwieriger, da zumeist keine Bestandsunterlagen oder hydraulischen Schemen vorhanden sind. Eine Datenaufnahme ist in diesem Fall unwirtschaftlich und es eignet sich die Anwendung eines vereinfachten Verfahrens.
Ich tu´s Ratgeber:
Effizienz und Behaglichkeit
Der Wohnkomfort hängt wesentlich vom Wärmeabgabesystem ab. Großflächige Niedertemperatursysteme fördern die Behaglichkeit, führen zu weniger Luft- und Staubbewegungen, sind solar- und wärmepumpentauglich und sparen außerdem Energie und Heizkosten.
Das Wärmeverteilsystem gibt die Wärme an den Innenraum ab. Prinzipiell gilt: Je mehr Abgabefläche vorhanden ist, desto geringer kann die Vorlauftemperatur sein. Und je besser der Gebäudestandard, desto kleiner können die Heizflächen sein! Es gibt unter anderem Fußbodenheizungen, Wandheizungen, Radiatoren und Fußleistenheizungen.
Gesetzliche Grundlagen für Wärmeabgabesysteme:
Bestellen Sie für die richtige Auslegung der Heizflächen eine Berechnung der Raumheizlasten nach ÖNORM EN 12831.
Ich tu´s Ratgeber:
Gratis Wärme von der Sonne
Warmes Wasser mit der Kraft der Sonne zu erzeugen, wird immer beliebter. Thermische Solaranlagen liefern zuverlässig kostenlose Energie und sind daher gerade in Zeiten steigender Energiepreise empfehlenswert. Thermische Solaranlagen werden je nach Ausführung für Warmwasserbereitung, Heizungsunterstützung, Schwimmbaderwärmung oder für alle drei Anwendungsgebiete gleichzeitig eingesetzt.
Eine einfache Solaranlage liefert warmes Wasser für Küche und Bad. Über das ganze Jahr betrachtet, können bis zu 70 % des Warmwasserbedarfs von der Sonne bereitgestellt werden. Für einen Vier-Personen-Haushalt genügen 6 bis 8 m² Flachkollektoren in Verbindung mit einem 300 bis 500 Liter Warmwasserspeicher. In ihrer Lebensdauer von mindestens 25 Jahren erwirtschaftet eine 8 m² große Solaranlage rund 75.000 kWh Energie und erspart dadurch ca. 10.000 Liter Heizöl. Die Anlagengröße richtet sich nach dem ermittelten Warmwasserbedarf bzw. nach der Anzahl der im Haushalt lebenden Personen. Pro Person kann mit durchschnittlich 50 l Warmwasser mit 45°C pro Tag gerechnet werden. Der Warmwasserspeicher darf nicht zu knapp dimensioniert werden. Der Warmwasservorrat soll für 2 Tage ohne Sonnenschein reichen.
Ich tu´s Ratgeber: